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Stell Dich an die Seite von Saúl Luciano Lliuya und der Menschen in Huaraz, die von einer Flutkatastrophe bedroht sind.

Der Fall Huaraz im vierten Jahr

Weitere Verzögerung in der Beweisaufnahme angesichts der Gefahrenlage vor Ort besorgniserregend.

Viel Geduld in diesem weltweit wahrgenommenen Verfahren ist auf Seiten des Klägers Saúl Luciano Lliuya und seiner Familie erforderlich. Es hatte schon nach der Entscheidung des Gerichts zur Aufnahme der Beweisführung lange gedauert bis die offiziellen Gutachter bestimmt werden konnten. Dies lag u. a. an Einwürfen der RWE-Anwälte, die vom Gericht zurückgewiesen wurden.

Nun wird noch einmal viel Zeit benötigt, bis ein vor kurzem vom Gericht angesetzter Ortstermin in Peru/Huaraz umgesetzt werden kann. Es gibt leider kein zwischenstaatliches Rechtshilfeabkommen zwischen Deutschland und Peru. Daher hat das OLG Hamm ein Ersuchen an den Staat Peru gestellt, die streitgegenständlichen Örtlichkeiten in Augenschein nehmen zu dürfen. Dieses wird voraussichtlich eine Bearbeitungszeit von circa einem Jahr in Anspruch nehmen.

 

Gefahrenlage vor Ort besorgniserregend

Gleichzeitig wird die Gefährdung offensichtlich: Am 5. Februar ist eine Eislawine in den Gletschersee abgegangen und es wurden 4,5 Meter hohe Wellen ausgelöst, die der 7 Meter hohe Damm glücklicherweise halten konnte.
Allerdings zeigt das Ereignis, dass der Damm unzureichend ist:
"Es fehlte nicht viel und er wäre überspült worden. Eine größere Lawine könnte dies leicht herbeiführen", beschreibt Noah Walker-Crawford, Consultant von Germanwatch, die Lage vor Ort.

Mehr Informationen sowie ein Video der Lawine und der von ihr ausgelösten Wellen sind auf der Seite der peruanischen Tagesszeitung El Comercio zu finden.

Der Beschluss für einen Ortstermin war mit der Aufforderung an den Kläger verbunden, einen sehr großen Betrag als weiteren Vorschuss für die Gutachten bei der Justizkasse einzuzahlen.

Die Zahlung erfolgte inzwischen durch die Stiftung Zukunftsfähigkeit, die sich dazu zu Beginn des Verfahrens dem Kläger gegenüber verpflichtet hatte.

Für die gutachterlichen Tätigkeiten werden weitere beträchtliche Zahlungen auf die Stiftung Zukunftsfähigkeit zukommen. Sie ruft weiterhin zu Spenden für den Fall Huaraz auf, um auch in Zukunft fristgerecht zahlungsfähig zu sein.

Dieser Beitrag ist ursprünglich am 24.04.2019 bei Germanwatch erschienen.

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