Gericht entscheidet am 14.04.2025

Am 14. April wird das Gericht mitteilen, wie es in der Klimaklage von Saúl Luciano Lliuya gegen RWE weitergeht. Hier findest du alle Informationen zur Klage und der anstehenden Entscheidung.

Gletscher
schmelzen,
Verantwortung
wächst.

Die Klimaklage

Historisches Urteil

Bahnbrechendes Urteil in Klimaklage gegen RWE: Große Emittenten können für Klimarisiken haftbar gemacht werden

Das Oberlandesgericht hat am 28. Mai sein Urteil in der Klage von Saúl gegen RWE verkündet: Das deutsche Zivilrecht sieht große Emittenten wie RWE in der Pflicht, Betroffene weltweit vor der Klimakrise zu schützen. Diese Grundsatzentscheidung haben heute Richter des OLG zum ersten Mal in der Geschichte in einem Urteil festgeschrieben.

!!! Alle wichtigen Punkte des Urteils sind hier !!!


 

Saúl Luciano Lliuya vs. RWE

Saúl Luciano Lliuya - ein Andenbauer und Bergführer aus Peru - und mit ihm über 50.000 Bewohner:innen der Andenstadt Huaraz sind durch die Folgen der globalen Erwärmung akut von einer Flutwelle bedroht. Ein Gletschersee oberhalb der Stadt ist aufgrund der Gletscherschmelze bedrohlich angewachsen. Eine Eislawine könnte den See überlaufen lassen und eine zerstörerische Flutwelle auslösen.

Saúl Luciano Lliuya hat sich entschlossen, Initiative zu ergreifen. Am 24.11.2015 hat er vor einem deutschen Zivilgericht eine Klage gegen den Energiekonzern RWE eingereicht. Als einer der größten CO2-Emittenten Europas ist RWE mitverantwortlich für die Klimakrise und die Bedrohung durch die Flutwelle in Huaraz.

Es geht Saúl Luciano Lliuya um den dringend benötigten Schutz für sich, seine Familie sowie die Menschen in Huaraz, die wenig bis gar nichts zur Klimakrise beigetragen haben.

Die Verursacher des Klimawandels müssen endlich Verantwortung übernehmen.

Saúl Luciano Lliuya

„Ein Mann, der Verantwortung übernimmt"

Saúl Luciano Lliuya auf einer Demonstration mit einem Schild "Justicia Climatica" (auf Deutsch: Klimagerechtigkeit)

Der Klimakläger Saúl Luciano Lliuya auf einer Demonstration.

Der Fall RWE hat eine Signalwirkung entfaltet wie keine andere Klimaklage. Es handelt sich um die weltweit einzige Klage auf unternehmerische Haftung für Klimarisiken, die es in die Beweisaufnahme geschafft und damit bereits Rechtsgeschichte geschrieben hat.

Saúl Luciano Lliuya ist kein Einzelkämpfer. Er steht stellvertretend für eine wachsende Anzahl von Menschen weltweit, die sich angesichts der unzureichenden politischen und unternehmerischen Antworten auf die Klimakrise an die Gerichte wenden, um Klimagerechtigkeit zu fordern. Diese Klagen geben denen eine Stimme, die besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, obgleich sie wenig bis gar nichts zum Problem beigetragen haben.

Ziele der Klimaklage
  1. Dem Kläger und den Menschen in Huaraz helfen, das Risiko einer zerstörerischen Flutwelle zu reduzieren.
  2. Verursacher wie RWE in die Verantwortung nehmen & zu weniger schädlichen Geschäftsmodellen bewegen.
  3. Politische Lösungen herbeiführen für den Schutz der vom Klimawandel besonders betroffenen Menschen.

Das dramatische Ausmaß der Gletscherschmelze ist für alle Menschen in Huaraz sichtbar. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich ist es für viele Menschen eine Herausforderung, sich an das wandelnde Klima anzupassen. Um diese Probleme anzugehen, arbeitet Saúl Luciano Lliuya mit der lokalen Nichtregierungsorganisation Wayintsik-Perú, was in Quechua "Unser Zuhause" bedeutet, zusammen mit den Menschen, die ihn in seinem Kampf begleiten. Die NGO führt Projekte durch, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen, und unterstützt lokale Gemeinschaften bei Anpassungsprozessen.

Aktuelles

Aktuelles

Die wichtigsten Punkte des Urteils

Am 28. Mai 2025 hat das Oberlandesgericht Hamm (OLG) in der Klimaklage von Saúl Luciano Lliuya ein historisches Urteil gefällt, das weit über den Einzelfall hinausreicht.

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Bahnbrechendes Urteil in Klimaklage gegen RWE: Große Emittenten können für Klimarisiken haftbar gemacht werden

Saúl Luciano Lliuya gegen RWE: Das deutsche Zivilrecht sieht große Emittenten wie RWE in der Pflicht, Betroffene weltweit vor der Klimakrise zu schützen. Diese Grundsatzentscheidung haben heute Richter des Oberlandesgerichts Hamm zum ersten Mal in der Geschichte in einem Urteil festgeschrieben.

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A Legal Milestone in Climate Litigation: The Saúl vs. RWE Decision

Wednesday, May 28, 2025
4:00 PM CEST via Zoom.
The event will be held in English.
After a decade of legal proceedings, a landmark decision is now imminent. On May 28, the Higher Regional Court of Hamm will deliver its ruling in the case of Saúl vs. RWE— a decision that could reshape corporate accountability in the face of the climate crisis.
Join us for an online event just hours after the court delivers its decision. Together with Saúl Luciano Lliuya and panelists who have been involved in the case from the outset, we unpack what the court decided, why it matters, and what it means for the future of climate litigation and the accountability of major emitters.

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Klimaklage Saúl Luciano Lliuya gegen RWE: Wichtiges Präzedenzurteil in Reichweite

Durchbruch für von Klimarisiken bedrohte Menschen möglich: Gericht macht erneut deutlich, dass große Emittenten für Klimarisiken haftbar gemacht werden können. Ob im konkreten Fall des Klägers ausreichende wissenschaftliche Evidenz eines Flutrisikos vorliegt, um eine Haftbarkeit von RWE herbeizuführen, bleibt noch offen.

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Stimmen zum Fall

Statments

Ing. César A. Portocarrero Rodríguez

Die Klage ist gerechtfertigt

"Die Klage ist gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass die Menschen in den Entwicklungsländern unter den schwerwiegenden Folgen des ungezügelten Entwicklungsdrangs der sogenannten Industrieländer leiden".

David Dresen

Es geht um unsere gemeinsame Umwelt!

"Ich bin sehr dankbar für das Engagement von Saúl und hoffe sehr, dass er gewinnt. Dieser Fall zeigt, dass wir alle global miteinander verbunden sind, denn es ist unsere gemeinsame Umwelt und unsere gemeinsame Lebensgrundlage, um die es geht."

 

Prof. Dr. Mojib Latif

Wegweisende Musterklage

"Die Musterklage zeigt, wohin die Reise geht. Wer die Umwelt über Gebühr belastet, wird dafür zur Verantwortung gezogen werden. Nur nachhaltige Geschäftsmodelle werden sich in der Zukunft rentieren."

Luisa Neubauer

Unsere Solidarität ist grenzenlos

"Ich unterstütze Saúl und seine Klage. In einer Welt, in der Emissionen alle Grenzen überschreiten muss das auch unsere Solidarität und unser gemeinsames Handeln können. Deswegen kämpfen wir dafür gemeinsam."

Dr. Roda Verheyen

Ein historischer Fall

"Dieses Verfahren ist aus rechtlicher Sicht schon jetzt historisch. Keine andere vergleichbare Klimaklage weltweit hat bisher ein so fortgeschrittenes Stadium im Verfahren erreicht. Kein anderes Gericht der Welt hat anerkannt, dass Großemittenten für die Folgen des Klimawandels grundsätzlich verantwortlich sei können."

Prof. Dr. Christian Huggel

Ein Fall mit Signalwirkung

„Der Fall wird zu Recht international als Meilenstein in der Klimadebatte allgemein und climate litigation im speziellen bezeichnet. Neben der Signalwirkung für die fossile Industrie beschleunigt der Fall die komplexe und multidimensionale Debatte darüber, wie wir mit der Verantwortung der Auswirkungen des Klimawandels umgehen, von lokaler bis globaler Ebene. Und wie wir in der Wissenschaft am besten dazu beitragen können.“

Unser Netzwerk

Netzwerk / Partner

Ein Bündnis aus Organisationen aus Deutschland und Peru begleiten und unterstützen den Kläger, machen Aufklärungsarbeit zum Klimawandel und unterstützen Betroffene der Klimakrise in Peru.

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