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Stell Dich an die Seite von Saúl Luciano Lliuya und der Menschen in Huaraz, die von einer Flutkatastrophe bedroht sind.

Diesen Sommer Beweisaufnahme in Huaraz

2022 kommt wieder Schwung in den Fall Huaraz: Im (Früh)Sommer wird das Oberlandesgericht Hamm einen Ortsbesuch in Huaraz durchführen. Der Ortstermin hatte sich seit 2019 wegen der Corona Pandemie verzögert.  In Peru soll die 1. Beweisfrage überprüft werden: Sachverständige untersuchen die Frage, ob das Haus des Klägers Saúl Luciano Lliuya tatsächlich von einer Flutwelle des Gletschersees bedroht ist

Dass es nun endlich vorangeht, freut den Kläger Saúl Luciano Lliuya:

Die Berge verlieren ihre Gletscher vor unseren Augen, es wird aber zu wenig deswegen unternommen. Mit dieser Klage leisten wir einen Beitrag gegen die Gletscherschmelze und den Klimawandel. Das Gericht wird nun bestimmen, ob die großen Emittenten Verantwortung übernehmen müssen. Ich hoffe, dass die Richter durch ihren Besuch in Peru verstehen, welche Konsequenzen der Klimawandel für uns verursacht.

Seine Anwältinnen Dr. Roda Verheyen und Clara Goldmann sowie Mitarbeiter_innen von Germanwatch und der Stiftung Zukunftsfähigkeit werden Saúl Luciano Lliuya während des Ortstermins unterstützen.

Wird in der Beweisaufnahme eine ernste Beeinträchtigung des Hauses von Saúl Luciano Lliuya festgestellt, wird das Gericht weitere Sachverständige für die 2. Beweisfrage bestellen. In der es darum geht, inwieweit der Klimawandel und die von RWE freigesetzten CO2-Emissionen zu dieser Beeinträchtigung beigetragen haben. 

Während die Anwält:innen von RWE im Prozess argumentieren, dass ungenügend Beweise vorliegen, beruft sich der Kläger auf eine bahnbrechende Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Oxford und Washington. Die Studie zeigt, dass die Gletscherschmelze am Palcacocha-See über dem Grundstück des Klägers zu etwa 95% auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Der Gletscherrückgang in den Anden ist besorgniserregend. Bereits 1941 verursachte der gleiche Gletschersee eine Flut in Huaraz mit mindestens 1800 Todesopfern. Laut den Wissenschaftlern ist bereits diese Katastrophe auf den Klimawandel zurückzuführen.

Der Fall Huaraz hat 2017 mit dem Eintritt in die Beweisaufnahme bereits Rechtsgeschichte geschrieben: Damals entschieden Richter am OLG Hamm, dass die Klage juristisch zulässig sei. Grundsätzlich ist es nach Auffassung der Richter möglich, Großemittenten für ihren Beitrag zu Klimawandelfolgen zur Verantwortung zu ziehen. Mit einem Urteil ist voraussichtlich 2023 zu rechnen.

 

Die Stiftung Zukunftsfähigkeit stellt die Mittel für die Gerichts-, Anwalts- und Gutachtenkosten zur Verfügung. Sie ruft für die Beweisaufnahme zu Spenden für den Fall Huaraz auf und freut sich über Unterstützung.

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