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Stell Dich an die Seite von Saúl Luciano Lliuya und der Menschen in Huaraz, die von einer Flutkatastrophe bedroht sind.

Gletscherschmelze in den Anden: Das Problem der Wasserversorgung

Das Entwässerungssystem am Gletschersee Palcacocha

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den peruanischen Anden immer deutlicher zu spüren. Nicht nur die akute Flutgefahr durch die voranschreitende Gletscherschmelze stellt für die Menschen in Huaraz ein enormes Risiko dar, auch die Wasserversorgung ist hierdurch gefährdet.

Wassermangel in den Gemeinden

Neben dem Flutrisiko kommt ein weiteres Problem in den Diskussionen um die Auswirkungen der Klimakrise oft zu kurz: die Wasserknappheit. Die Anden sind besonders stark von der Klimakrise betroffen: Zwischen 1970 und 2010 hat sich die peruanische Gletscherfläche um circa 43 % reduziert. Die Gletscher sind wichtige Wasserspeicher und dienen als langfristige Quelle für die Versorgung der Gemeinden mit Wasser, welches unter anderem für die Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt wird. Der dramatische Gletscherschwund hat somit zwei bedeutende Folgen:

1. Das Risiko von Gletscherflutwellen nimmt zu. Durch das Schmelzen der Gletscher bilden sich neue Seen und vorhandene Seen werden größer. Die Kombination aus wachsenden Wassermassen und abbrechenden Gletscherteilen führt zu erheblichen Gefahren.

2. Gletscher sind eine wesentliche Quelle für die Wasserversorgung in der Region. Mit dem Rückgang der Gletscher sinkt auch der Wasserfluss in die Flüsse. Die Wasserversorgung der Dörfer und Städte ist gefährdet.

Ein Gletscherseewächter in einer gelben Regenjacke misst den Wasserstand der Lagune

Ein Gletscherseewächter misst den Wasserstand der Lagune

Auch Kläger Saúl ist als Bauer vom Wassermangel betroffen. Er und seine Familie leben von den Feldern rund um sein Haus und die unregelmäßigen Regenfälle erschweren die Landwirtschaft sehr stark. Er sagt dazu: „Ich mache mir Sorgen, denn wegen des Klimawandels können wir uns nicht mehr wie vorher auf die Regenzeit verlassen, um unsere Felder zu bewässern“ 

Folgen der Klimakrise in der Cordillera Blanca

Wir haben dazu mit Inés Yanac, Leiterin der lokalen NGO Wayintsik, gesprochen, mit der wir vor Ort zusammenarbeiten. Inés sagt: „Die Menschen in der Cordillera Blanca sind immer stärker den Folgen des Klimawandels ausgesetzt: Dürre, geringe Wasserverfügbarkeit in der Trockenzeit, sintflutartige Regenfälle, erhöhte Temperaturen und häufigere Fröste und Hagelstürme.“

Wayintsik arbeitet in den lokalen Gemeinschaften, um neue Methoden für die Landwirtschaft zu entwickeln. Gleichzeitig geht es aber auch darum, alt bewährte Technologien wieder zurückzubringen. Verantwortlich für die Umstände sind GroßeEmittenten wie beispielsweise RWE, deren Geschäftsmodelle die Lebensgrundlage von Menschen überall auf der Welt zerstören.

Flutwelle strapaziert den Staudamm

Neben dem langfristigen Problem des Wassermangels wird die Stadt Huaraz von einem ständigen Flutwellenrisiko bedroht. Ein beunruhigendes Beispiel ereignete sich im Januar, als eine Schneelawine in die Laguna Palcacocha stürzte und Wellen von 2-3 Metern Höhe auslöste. Glücklicherweise hielt der Staudamm, der auf bis zu sieben Meter hohe Wellen ausgelegt ist, den Wassermassen stand, obwohl Teile des Abpumpsystems beschädigt wurden. Dieser Vorfall zeigt erneut die akute Gefahr, der die Menschen in Huaraz ausgesetzt sind.

Mehr Infos rund um die Klage und die Situation vor Ort sind in unserem regelmäßigen Newsletter zu lesen.

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