Die Klimaklage
Historisches Urteil
Bahnbrechendes Urteil in Klimaklage gegen RWE: Große Emittenten können für Klimarisiken haftbar gemacht werden
Das Oberlandesgericht hat am 28. Mai sein Urteil in der Klage von Saúl gegen RWE verkündet: Das deutsche Zivilrecht sieht große Emittenten wie RWE in der Pflicht, Betroffene weltweit vor der Klimakrise zu schützen. Diese Grundsatzentscheidung haben heute Richter des OLG zum ersten Mal in der Geschichte in einem Urteil festgeschrieben.
- Alle wichtigen Punkte des Urteils auf einen Blick finden Sie hier
- Unsere Analyse des Urteils: Das Ende der Verantwortungslosigkeit. Der Präzedenzfall Saúl Luciano Lliuya vs. RWE.

Saúl Luciano Lliuya vs. RWE
Saúl Luciano Lliuya - ein Andenbauer und Bergführer aus Peru - und mit ihm über 50.000 Bewohner:innen der Andenstadt Huaraz sind durch die Folgen der globalen Erwärmung akut von einer Flutwelle bedroht. Ein Gletschersee oberhalb der Stadt ist aufgrund der Gletscherschmelze bedrohlich angewachsen. Eine Eislawine könnte den See überlaufen lassen und eine zerstörerische Flutwelle auslösen.
Saúl Luciano Lliuya hat sich entschlossen, Initiative zu ergreifen. Am 24.11.2015 hat er vor einem deutschen Zivilgericht eine Klage gegen den Energiekonzern RWE eingereicht. Als einer der größten CO2-Emittenten Europas ist RWE mitverantwortlich für die Klimakrise und die Bedrohung durch die Flutwelle in Huaraz.
Es geht Saúl Luciano Lliuya um den dringend benötigten Schutz für sich, seine Familie sowie die Menschen in Huaraz, die wenig bis gar nichts zur Klimakrise beigetragen haben.
Die Verursacher des Klimawandels müssen endlich Verantwortung übernehmen.
Saúl Luciano Lliuya
„Ein Mann, der Verantwortung übernimmt"

Der Klimakläger Saúl Luciano Lliuya auf einer Demonstration.
Der Fall RWE hat eine Signalwirkung entfaltet wie keine andere Klimaklage. Es handelt sich um die weltweit einzige Klage auf unternehmerische Haftung für Klimarisiken, die es in die Beweisaufnahme geschafft und damit bereits Rechtsgeschichte geschrieben hat.
Saúl Luciano Lliuya ist kein Einzelkämpfer. Er steht stellvertretend für eine wachsende Anzahl von Menschen weltweit, die sich angesichts der unzureichenden politischen und unternehmerischen Antworten auf die Klimakrise an die Gerichte wenden, um Klimagerechtigkeit zu fordern. Diese Klagen geben denen eine Stimme, die besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, obgleich sie wenig bis gar nichts zum Problem beigetragen haben.
- Dem Kläger und den Menschen in Huaraz helfen, das Risiko einer zerstörerischen Flutwelle zu reduzieren.
- Verursacher wie RWE in die Verantwortung nehmen & zu weniger schädlichen Geschäftsmodellen bewegen.
- Politische Lösungen herbeiführen für den Schutz der vom Klimawandel besonders betroffenen Menschen.
Das dramatische Ausmaß der Gletscherschmelze ist für alle Menschen in Huaraz sichtbar. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich ist es für viele Menschen eine Herausforderung, sich an das wandelnde Klima anzupassen. Um diese Probleme anzugehen, arbeitet Saúl Luciano Lliuya mit der lokalen Nichtregierungsorganisation Wayintsik-Perú, was in Quechua "Unser Zuhause" bedeutet, zusammen mit den Menschen, die ihn in seinem Kampf begleiten. Die NGO führt Projekte durch, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen, und unterstützt lokale Gemeinschaften bei Anpassungsprozessen.
Aktuelles
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Zeitenwende für Betroffene der Klimakrise - Großemittenten in der Verantwortung
Erstmals hat ein deutsches Gericht in einem Urteil festgehalten: Unternehmen mit hohen Treibhausgasemissionen können für die Folgen der Klimakrise zur Verantwortung gezogen werden. Dieser historische Präzedenzfall schafft für Betroffene weltweit eine rechtliche Grundlage zum Schutz vor Klimawandelfolgen. Jetzt muss die Politik handeln – ein Blick über den Atlantik zeigt, wie es gehen kann, schreibt Francesca Mascha Klein von Germanwatch im Tagesspiegel Background.
Mehr lesenDas Ende der Verantwortlungslosigkeit: Der Präzedenzfall Saúl Luciano Lliuya vs. RWE
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